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Wer selbst vorsorgt, ist bei der Rente klar im Vorteil.

05. September 2022 auf Magazin | Hegers Finanzen GmbH



Die Deutschen werden älter und zugleich die Rentenkassen leerer. Zugleich entflammt die Debatte um das Renteneintrittsalter. Fest steht: Viele müssen sich ernsthaft um die Finanzierung Ihrer Rente kümmern.



2022 ist bereits jetzt ein einschneidendes Jahr für die Rente in Deutschland. Denn in diesem Jahr gab es die größte Rentenerhöhung seit drei Jahrzehnten.
En Detail bedeutet das: Im Westen steigen die Altersbezüge nach einer Nullrunde im vergangenen Jahr um 5,35 Prozent, im Osten nach einer nur geringen Erhöhung 2021 um 6,12 Prozent. Und auch 2023 soll die Altersrente weiter steigen.

Doch das deutsche Rentensystem steht auf tönernen Füßen. Immer mehr Experten warnen davor, dass die Rente in ihrer aktuellen Form nicht länger finanzierbar sein wird. Die Gründe dafür liegen besonders im demografischen Wandel. Vereinfacht gesagt, kommen immer mehr Renten-Bezieher auf immer weniger Einzahler. Das kann langfristig nicht solide funktionieren.

Rente mit 70?
Wahlfreiheit statt Bevormundung!

Schon wird die Rente mit 70 diskutiert, inklusive hitziger Debatten und Schuldzuweisungen. Dabei liegt eine simple Zwischenlösung auf der Hand: Wer länger arbeiten möchte, sollte es auch tun – aus welchen Gründen auch immer. Ältere Menschen sollten selbst entscheiden dürfen, wie lange sie in ihrem Beruf tätig sein wollen. Selbstverständlich wird ein angestellter Maurer keine 40-Stunden-Woche mehr malochen wollen.
Aber warum sollte ein Architekt nicht länger als bis zum 67 Lebensjahr Bauten planen dürfen?

Entscheidungsfreiheit ist gefragt – und keine Bevormundung. Das würde der sich immer weiter individualisierenden Arbeitsrealität vieler Bürgerinnen und Bürger Rechnung tragen und Druck vom Kessel nehmen. Gleichzeitig gäbe es für die Unternehmen Anreize, auch älteren Beschäftigten berufliche Perspektiven zu bieten. Berufliche Fortbildung ab Mitte 50 – auch das könnte ein Vorteil der Novelle sein.

Eigenverantwortliche Vorsorge ist zwingend notwendig.

Eine neue Entscheidung des Bundesarbeitsministers, die bislang etwas unter den Tisch gefallen ist, sorgt für Hoffnung: Die Hinzuverdienstgrenzen bei vorgezogenen Altersrenten sollen ab 2023 fallen. Bis zum Beginn der Corona-Pandemie lag diese Grenze noch bei 6.300 Euro pro Jahr. Zwischen 2020 und 2022 wurde die Grenze auf 46.000 Euro angehoben.
Ab dem kommenden Jahr ist ein Hinzuverdienst unbegrenzt möglich, ohne dass die gesetzliche Rente gekürzt wird.

Das ermöglicht älteren Beschäftigten, den Übergang aus dem Arbeitsleben in den Ruhestand flexibel zu gestalten. Ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch gilt es, einer bitteren Realität ins Gesicht zu sehen: Der Generationenvertrag, die Grundlage unseres umlagefinanzierten Rentensystems, geht zukünftig nicht mehr auf.

Der in diesem Jahr wiedereingeführte Nachholfaktor als Teil der Rentenformel, wird bei der Berechnung zukünftiger Rentenanpassungen dafür sorgen, dass die Renten nicht wie bisher mit den Löhnen steigen. Die Rentensteigerungen werden um einen Faktor gekürzt, der dem Verhältnis von beitragspflichtigen Arbeitnehmern und Rentnern entspricht.
Das Resultat: Die Renten werden über viele Jahre von der Inflation abgeschmolzen.

Die Rente ist sicher! Bei solider Finanzplanung.

Besonders mit Blick auf die veränderte Lebenserwartung ist das bedenklich. Die Menschen in unserem Land werden deutlich älter. Den Sterbetafeln der DAV2004R zufolge wird eine heute 55 Jahre Frau 97 Jahre alt, ein Mann kommt auf 94 Jahre. Das heißt: Sie beziehen immer länger eine Altersrente. Auf der anderen Seite fehlen jedoch die erforderlichen Beiträge aus sozialversicherungspflichtigen Löhnen und Gehältern.

Allein aus steigenden Beitragssätzen lässt sich das Problem finanzmathematisch nicht lösen, zumal die Akzeptanz in der arbeitenden Bevölkerung dafür nicht sehr hoch sein dürfte. Das heißt: Das geflügelte Wort des alten Sozialdemokraten Norbert Blüm hat keinen Bestand mehr. Um es ganz klar zu sagen: Nein, die Rente ist nicht sicher. Im Gegenteil: Für Viele wird sie sogar einen tiefen Einschnitt bedeuten. Deswegen ist private Vorsorge zwingend notwendig.


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Dieser Artkel stammt von:

Christian Hegers

Finanzberater

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